Um das Finanzwissen der EU-Bürger ist es schlecht bestellt. Laut einer repräsentativen EU-Umfrage haben knapp ein Fünftel eine hohe Bildung in Sachen Finanzen. Die Deutschen schätzen ihr Wissen als besonders gering ein, liefern bei der tatsächlichen Wissensabfrage aber ganz andere Ergebnisse.
Die Finanzkompetenz der Menschen in Europa ist gering. Das zeigen die Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage, die die Europäische Kommission veröffentlicht hat. Nur 18 Prozent der EU-Bürger verfügen demnach über ein hohes Maß an Finanzwissen, 64 Prozent über ein mittleres und acht Prozent über ein niedriges Niveau. Nur in den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Slowenien erreicht mehr als ein Viertel der Befragten eine hohe Finanzkompetenz. In Deutschland sind es laut Umfrage 24 Prozent.
Allerdings scheint das Know-how der Deutschen über Geld und Finanzen höher zu sein, als sie selbst glauben. Nach der Eurobarometer-Umfrage schätzen nur 27 Prozent der Deutschen ihr Finanzwissen als „ziemlich hoch“ (21 %) beziehungsweise „sehr hoch“ (6 %) ein. Damit bewerten die Menschen in Deutschland ihr Know-how deutlich geringer als in anderen EU-Ländern. In Rumänien zum Beispiel gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, ein hohes oder sehr hohes Finanzwissen zu haben. In Frankreich 42, in Polen 40 und Finnland 39 Prozent der Menschen.
Bei den fünf gestellten Wissensfragen unter anderem zu den Themen Inflation oder Zinseszins schnitten die Deutschen jedoch überraschend gut ab und landeten unter allen EU-Ländern auf Platz 8 und damit vor Ländern wie Polen und Frankreich, die ihr Wissen selbst höher einschätzten. Nur 13 Prozent der Befragten beantworteten vier oder fünf Fragen richtig. In Deutschland waren es 32 Prozent.