Online-Abschluss nur bei „einfachen“ Versicherungen

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Bild: Firmbee.com/Unsplash

Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom schließen die Deutschen ihre Versicherungen verstärkt übers Internet ab. Danach haben 79 Prozent der Befragten bereits mindestens einmal eine Police online abgeschlossen. Vermittler müssen sich aber dennoch keine Sorgen um ihr Vertriebsgeschäft machen.

Diejenigen, die sich online versichern, nutzen dabei überwiegend große Vergleichsportale im Netz (56 Prozent). Als zweitwichtigste digitale Vertriebskanäle wählen die Umfrageteilnehmer mit jeweils 41 Prozent Online-Abschlussstrecken direkt beim Versicherungsunternehmen oder bei einem Makler.

Gefragt, bei welchen Versicherungsarten zuletzt der Vertragsabschluss online stattgefunden hat, dominieren bislang die eher einfachen Versicherungen, wobei die Jüngeren von 16 bis 29 Jahren fast überall deutlich häufiger den Online-Weg gewählt haben. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) hat ihre Fahrradversicherung beim letzten Mal online abgeschlossen (Jüngere: 65 Prozent) sowie 54 Prozent ihre Tierversicherung (Jüngere: 56 Prozent). Jeder Zweite (50 Prozent) hat zuletzt eine Geräteversicherung im Internet abgeschlossen (Jüngere: 61 Prozent).

Beratung durch einen Vermittler bleibt wichtig

Bei vielen Versicherungsbereichen bleibt aber der kompetente Rat eines Vermittlers für die meisten Menschen unverzichtbar. So schließen laut Umfrage lediglich 25 Prozent eine Kranken- oder Unfallversicherung im Internet ab, bei der Haftpflichtversicherung bevorzugen nur 18 Prozent der Befragten den reinen Online-Abschluss, bei der Hausratversicherung 15 Prozent.

Aber Fakt ist, dass ohne einen funktionierenden digitalen Vertriebskanal bei Versicherungen nichts mehr geht, so das Fazit von Bitkom, denn vor allem die Jüngeren würden künftig ihre Versicherungsangelegenheiten verstärkt digital regeln. Und die junge Klientel wird immer mehr.

Laut dem „Priority-Report“ des Meinungsforschungsinstituts YouGov von Anfang des Jahres wollen rund zwölf Prozent der unter 25-Jährigen in diesem Jahr mehr Geld für Versicherungen ausgeben. Damit hat die eigene Absicherung bei den jungen Erwachsenen die gleiche finanzielle Priorität wie Sport oder Elektronik.