Die meisten Finfluencer sind schlechter als der Markt

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Symbolbild (Viorel Kurnosov/iStock)

Innerhalb von sechs Jahren hat sich die Zahl der Aktienanleger unter 39 Jahren mehr als vervierfacht. Laut Zahlen des Deutschen Aktieninstituts waren es Ende 2023 rund 4,1 Millionen unter 39-Jährige, die an der Börse investiert haben. Ein Grund war sicherlich die Corona-Krise, während alle im Lockdown zu Hause saßen und viel Zeit hatten. Ein anderer ist der anhaltende Finfluencer-Boom auf den Social-Media-Kanälen.

Immer mehr vor allem jüngere Anleger, die mit Wertpapieren Erfahrung sammeln und eventuell dann auch für die eigene Altersvorsorge investieren, klingt zuerst einmal gut. Doch wenn auf TikTok oder Instagram die Finanztipps oftmals unqualifizierter Finfluencer auf junge und unerfahrene Kleinanleger treffen, ist das eine gefährliche Mischung.

Nur rund ein Viertel erzielt eine Outperformance

Eine Studie des Swiss Finance Institute lässt erhebliche Zweifel aufkommen, ob Finanz-Influencer überhaupt das nötige Fachwissen besitzen, um eine seriöse Beraterfunktion einzunehmen. Nach Analyse von 29.000 Finfluencer-Accounts stellte sich heraus, dass nur 28 Prozent der Finfluencer Investmentratschläge geben, die zu einer monatlichen Outperformance gegenüber dem breiten Markt führen. 56 Prozent underperformen den Markt monatlich um 2,3 Prozent. 16 Prozent sind so gut oder schlecht wie der Markt. Die Studienautoren kamen daher zu dem Schluss: Wer eine konträre Anlagestrategie zu den Empfehlungen der Finfluencer verfolge, würde eine monatliche Outperformance von 1,2 Prozent erzielen.

Das Problem: Finfluencer kann jeder werden – ohne den Nachweis einer fachlichen Eignung beziehungsweise eines Gewerbescheins wie etwas ein 34f-Berater. Und: Auf Social Media wird oft nicht auf den ersten Blick klar, welche Inhalte Werbung sind. Für Anleger sei es daher schwer einschätzbar, ob ein Angebot seriös ist oder ob sich dahinter eine problematische Geschäftspraktik verberge, warnt auch die Verbraucherzentrale Bundesverband.