Braucht es eine spezielle Finanzberatung für Frauen?

Webinar am 11. Oktober

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Bild: Giulio Fornasar/iStock

Diese Frage wird auch unter Frauen kontrovers diskutiert. Im Gespräch mit dem Fachmagazin procontra nimmt Angelika Henker, Vorständin und Inhaberin CAPA Finanzweitblick, zu der Frage Stellung.

Es braucht keine „pinken Finanzen“ oder „rosa Produkte“

Um es gleich vorwegzunehmen: In meiner Brust schlagen, bezogen auf die Frage, zwei Herzen. Eigentlich braucht es keine „pinken Finanzen“ oder „rosa Produkte“. Denn der Markt für Finanz- oder Vorsorgeprodukte lässt für Frauen keine Wünsche offen. Für Männer übrigens auch nicht.

Entscheidend ist die Art und Weise, wie man die spezifischen Eigenschaften solcher Finanzprodukte einsetzt. Dafür wiederum maßgeblich sind die Ziele und Wünsche eines Menschen. Und ja – diese sind bei Frauen und Männern zumeist unterschiedlich oder zumindest anders ausgeprägt. Männer denken immer noch oft „kann mir nicht passieren“. Frauen sind sensibler in Bezug auf mögliche Schicksalsschläge und setzen sich gezielter mit persönlichen Risiken und Zukunftsthemen auseinander. Sie haben auch keine „Angst“, Schwäche und Unkenntnis zu zeigen.

Ruhestandsplanung gewinnt an Bedeutung

In direkten Beratungsgesprächen kommunizieren sie offen über diese Themen und wollen diese auch angehen. So sehen sie etwa im Bereich Pflege eher als Männer die kommende Not und die finanzielle Notwendigkeit, sich abzusichern. Und auch das Thema Ruhestandsplanung gewinnt bei ihnen verstärkt an Bedeutung.

In den Köpfen der Frauen ist zum Glück angekommen, dass sie Zeit ihres Lebens selbst für sich sorgen können sollten. Klar ist, dass sie wahrscheinlich irgendwann allein sein könnten – ob durch Trennung, Scheidung oder Tod des Partners. Ein defacto vorhandener Unterschied zwischen der Beratung von Männern und Frauen besteht also in der Art und Weise der Ansprache und auch im Verlauf der Beratung. Eine speziell auf Frauen zugeschnittene Finanzberatung sollte daher kein Selbstzweck oder Marketinginstrument sein, sondern ergibt sich aus diesem Unterschied.

Keep it simple ist die Devise

Frauen wünschen sich in einer Beratung klare Worte, kein Fachchinesisch. „Keep it simple“ ist die Devise. Sie wollen in die Situation versetzt werden, mit gutem, fundiertem Wissen ebensolche Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Frauen hinterfragen einmal mehr als ihre männlichen „Kollegen“. Doch wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen haben, dann sitzt diese auch. Denn sie wissen, dass häufiges Umentscheiden nur Zeit und Geld kosten – und die meisten Frauen haben beides nicht im Überfluss. Das bedeutet aber auch, dass dieses Geschäft deutlich weniger von Storno betroffen ist, da die Zielgruppe in der Regel an ihrer getroffenen Entscheidung festhält.

Leider ist die klassische Finanzberatung – oder besser strategische Finanzplanung – zumeist am männlichen Teil der Gesellschaft ausgerichtet – hart, rein faktenbasiert, mit Fremdwörtern gespickt, alles muss hier, jetzt und sofort sein. Mit etwas Fingerspitzengefühl und echtem Interesse an der Kundin können wir Beratungen für Frauen zu einem guten und wertvollen Erlebnis werden lassen. Immer mit dem Ziel, ihnen ein gutes Bauchgefühl zu verschaffen und sie ganz nebenbei in die finanzielle Unabhängigkeit zu begleiten.

Einladung zum Webinar

Um Beratung für Frauen geht es auch im Webinar „Arbeitskräftemangel, die stille Reserve Frau und wie Arbeitgeber durch bAV-Modelle und moderne Versorgungsordnungen diese heben“ (inkl. 90 Minuten Zeitgutschrift).

Termin: Freitag, 11. Oktober 2024, 10:00 Uhr

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