Das kommende Jahr dürfte für die Kapitalmärkte genauso herausfordernd werden, wie das zu Ende gehende: Welche Überraschungen hält der neue US-Präsident bereit, setzen die Notenbanken ihre Zinssenkungen fort und wie entwickeln sich die geopolitischen Risiken? Eine Umfrage zeigt, was Vermögensverwalter erwarten und wie sie sich positionieren.
Gefragt nach ihrer konjunkturellen Einschätzung erwarten die befragten Anlageexperten, dass sich die Weltwirtschaft im kommenden Jahr positiv entwickeln wird. Entgegen der Meinung einiger Experten sieht eine deutliche Mehrheit der rund 50 Umfrageteilnehmer einen Aufschwung in den USA. Für Asien, insbesondere für China rechnen sie mit einer florierenden Wirtschaft. Europa und Deutschland dagegen stehen nach Einschätzung der Vermögensverwalter vor einer Rezession oder Stagnation.
Geopolitische Entwicklungen bergen die größten Kursrisiken
Investmentrisiken sehen die Vermögensverwalter vor allem in der politischen Großwetterlage: 87 Prozent der Befragten betrachten geopolitische Spannungen als größte Gefahr für die Kapitalmärkte. Auf Platz zwei folgen Kriege und Terroranschlägen (54 Prozent) und auf Platz drei – trotz der positiven Entwicklung in diesem Jahr – die Inflation mit knapp 46 Prozent.
Regulatorische Risiken wiederum machen den Profis weit mehr Sorgen als die weitere Zinspolitik der führenden Zentralbanken. Weitere Zinssenkungen scheinen für das nächste Jahr gedanklich bereits eingeplant. Zwischen 71 Prozent und 78 Prozent aller Umfrageteilnehmer sagen 2025 für die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank und die Bank of England niedrigere Zinsen voraus.
Anlageschwerpunkte der Profis
In der Länderallokation stehen die USA mit 45 Prozent ganz oben auf der Investmentliste der Befragten. Europa folgt mit 30 Prozent, Asien ohne China mit 6,7 Prozent. Obwohl viele Vermögensverwalter China ein starkes Wachstum zutrauen, ist sein Anteil mit 3,8 Prozent nicht sehr hoch – und liegt deutlich unter dem von Japan mit 5,5 Prozent. Bei Themeninvestments liegt Pharma mit 70 Prozent auf Platz eins und überholt damit Technologie (60 Prozent). Cyber Security (49 Prozent) und Infrastruktur (37 Prozent) folgen auf den Plätzen drei und vier.