
Laut einer Analyse des Ratinghauses Scope konnte nur noch knapp ein Fünftel der aktiv gemanagten Aktienfonds 2024 ihren jeweiligen Vergleichsindex übertreffen. Daher greifen immer mehr Anleger bei passiven Index-ETFs zu – vor allem, wenn sie regelmäßig investieren. Eine Auswertung der Consorsbank zeigt, dass mittlerweile zwei von drei Sparplänen mit ETFs bestückt sind.
Generell werden Kapitalmarktinvestments mit Sparplänen immer beliebter. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist der Anteil der Kundendepots mit mindestens einem Sparplan von 35,9 Prozent auf 44,6 Prozent gestiegen, wie die Consorsbank auf Basis ihren Bestandsdaten analysiert hat. Waren im Vorjahr noch Aktiensparpläne am beliebtesten, hatten 2024 ETF-Sparpläne die Nase vorne.
Vorsicht vor dem Klumpenrisiko
Beim Blick in die einzelnen ETF-Sparpläne, die bei der Consorsbank geführt werden, zeigt sich allerdings ein gefährliches Klumpenrisiko. Während deutschen Anlegern bisher ein zu starker Home-Bias nachgesagt wurde, hat sich diese Heimatliebe mittlerweile unbewusst in eine US-Vorliebe gewandelt. Denn von den zehn beliebtesten Aktien, in die mit ETF-Sparplänen investiert wird, sind fünf aus den USA.
Das gleiche Bild ergibt sich bei Index-ETFs: Von den zehn beliebtesten beziehen sich vier auf den globale Industrieländer-Aktienindex MSCI World. Mit rund 1500 Aktien aus mehr als 20 Ländern bietet er auf den ersten Blick eine breite Streuung und gilt bei vielen Anlegern als Basisinvestment. Allerdings wird der Index stark vom US-Technologiesektor dominiert. Aufgrund der starken Kurssteigerungen der Vergangenheit beträgt der Anteil von US-Unternehmen im Index – basierend auf der Marktkapitalisierung – mehr als 70 Prozent. Damit ist der MSCI World eher ein amerikanischer, denn ein weltweiter Index.