„Grüne“ Versicherungen: Viel Skepsis, aber auch viel Unkenntnis

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Bild: anncapictures/pixabay

Im Alltag achten immer mehr Menschen auf ein nachhaltiges Verhalten – weniger Fliegen, umsteigen vom Auto aufs Rad oder Glas- statt Plastikflaschen. Beim Thema „grüne“ Versicherungen zeigen sich die Deutschen jedoch skeptisch, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Fast die Hälfte der vom Marktforschungsinstitut YouGov befragten Menschen lassen sich in ihrem persönlichen Verhalten von Nachhaltigkeitszielen beeinflussen. Dabei denken sie aber eher an den Umweltschutz oder das Energiesparen als an ihre Versicherungen. Das liegt aber nicht an fehlenden nachhaltig ausgerichteten Absicherungsprodukten, sondern vielmehr am Image der Versicherungsunternehmen.

Wie die YouGov-Studie zeigt, meinten nur noch 39 Prozent der Befragten, dass Versicherungsunternehmen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit spielen. Im Vorjahr waren es noch 53 Prozent, 2021 stimmten noch 71 Prozent dieser Aussage zu. Diese zunehmende Nachhaltigkeitsmüdigkeit zeige, dass Kunden mittlerweile primär an das Verhalten der Unternehmen denken und nicht an deren Produktangebote, so die Studienautoren.

Daher sind aktuell nur 22 Prozent der Befragten bereit, für nachhaltige Versicherungsprodukte auch eine höhere Prämie zu zahlen. Im Vorjahr waren es noch 27 Prozent. Rund zwei Drittel der Deutschen lehnen inzwischen höhere Prämien für ein nachhaltiges Produkt ab. Allerdings scheint das Wissen der Deutschen über nachhaltige Versicherungsprodukte nicht sehr umfangreich. So glauben nur 36 Prozent der Befragten, dass Policen mit nachhaltiger Ausrichtung grundsätzlich am Markt angeboten werden.

Hier ist also kompetente Beratung gefragt, um die Kunden aufzuklären. So investieren viele große Versicherer wie etwa Allianz, Canada Life, Alte Leipziger, Axa, Volkswohl Bund, VKB, Stuttgarter oder die Bayerische schon länger in Nachhaltigkeit wie Windparks und ähnlichem, da sich hier auf Grund der zukünftigen Nachfrage zwangsläufig attraktive Renditechancen ergeben.

Auch im Sachbereich gibt es mittlerweile Gesellschaften, die nachhaltige Produkte anbieten. In unserem Vergleichsrechner Mr. Money kann man nach diesen selektieren. So lassen sich beispielsweise Technologien zu günstigeren Konditionen versichert, die die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft ermöglichen wie etwa Photovoltaik-, Windkraft- oder Geothermie-Anlagen. Oder es werden Mehrleistungen für einen nachhaltigen Schadenersatz bezahlt, etwa wenn nach einem Kfz-Totalschaden ein Elektrofahrzeug gekauft wird.