Digitaler Versicherungsvertrieb wächst – aber persönliche Beratung bleibt wichtig

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Bild: Thapana Onphalai/iStock

Eine Sonderabfrage des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) unter seinen Mitgliedern hat ergeben, dass der digitale Versicherungsvertrieb im vergangenen Jahr deutlich zugelegt hat. Gleichzeitig bleiben die persönliche Beratung und Unterstützung wichtig, betont der Verband.

Laut Daten des GDV wurde im vergangenen Jahr 19,1 Prozent aller Versicherungen digital abgeschlossen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 16,7 Prozent, 2021 waren es erst 15,3 Prozent. Die Zahlen beziehen sich auf das Privatkundengeschäft. Als digitale Abschlüsse gelten dabei solche, die ohne menschliche Unterstützung oder Beratung erfolgen – also beispielsweise über eine Webseite, ein Vergleichsportal oder über eine App.

Persönliche Beratung dominiert bei Neuabschlüssen

Umgekehrt heißt das aber auch, dass persönliche Beratung mit einem Anteil von rund 80 Prozent an den Neuabschlüssen nach wie vor einen hohen Stellenwert hat. Vor allem bei der Absicherung existentieller Risiken oder bei Vorsorgeprodukten wie zum Beispiel Lebensversicherungen nehmen Verbraucher gern Unterstützung und Beratung in Anspruch, schreibt der GDV. In diesem Segment stagniert der Anteil digitaler Abschlüsse seit Jahren bei knapp drei Prozent.

Während bei Kfz-Versicherungen der Anteil digitaler Abschlüsse seit Jahren hoch ist (2023: 24,4 Prozent), kletterte in der Sach-/Unfall-Haftpflicht-Versicherung der Neugeschäftsanteil der digital abgeschlossenen Verträge 2023 leicht auf 15,5 Prozent (im Vorjahr 13 Prozent). Als Begründung nennt der GDV Geräteschutzversicherungen oder Garantieverlängerungen, die beim Online-Kauf von teuren Konsumgütern gern gleich mit gekauft werden.

Geteiltes Bild bei der KV

Eine private Krankenvollversicherung wird – ähnlich wie die Lebens- oder Rentenversicherung – selten ohne persönliche Beratung abgeschlossen. Eine Ausnahme bilden die Krankenzusatz- und Auslandskrankenversicherungen. Das sind eher kleinvolumige Verträge, die viele Verbraucher gern mit wenigen Klicks selbst im Netz kaufen. Deshalb beträgt der Anteil der digital abgeschlossenen Verträge in der gesamten Sparte Krankenversicherungen inzwischen 29,4 Prozent – ein Zuwachs von 2,8 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022. Gemessen am Beitragsvolumen betrug der Anteil der digitalen Abschlüsse 2023 aber nur gut zehn Prozent, berichtet der GDV.