Auch wenn die Zinsen zuletzt wieder gestiegen sind und sich der Höchstrechnungszins ab Anfang 2025 auf ein Prozent erhöht, sind klassische Lebens- oder Rentenversicherungen für Versicherte wenig rentabel – vor allem wenn man die Inflation mitberücksichtigt. Folgerichtig sind kapitalmarktorientierte Fondspolicen für die Versicherungsunternehmen mittlerweile der wichtigste Treiber im Neugeschäft.
Plus 25 Prozent mehr Absatz
Laut Zahlen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) betrug das Plus bei fondsgebundenen Kapitalversicherungen im vergangenen Jahr gut 25 Prozent, während das Neugeschäft bei klassischen Kapitalversicherungen um rund vier Prozent zurückging. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt das Fachmagazin procontra in seinem LV-Check, der rund 95 Prozent des deutschen LV-Marktes abdeckt.
Danach waren Fondspolicen im vergangenen Jahr für 42 Prozent des Neugeschäfts verantwortlich und damit eindeutig die wichtigste Sparte. Die Bedeutung fondsgebundener Versicherungen nimmt auch im Bestand zu, wie die procontra-Analyse zeigt. Danach entfiel 2023 fast ein Viertel der laufenden Beiträge auf Fondspolicen. Vor fünf Jahren betrug der Anteil von Fondspolicen am Bestand lediglich rund 18 Prozent.
Auch künftig werden die Versicherer auf das Geschäft mit Fondspolicen setzen. Laut einer Umfrage der Ratingagentur Assekurata unter 30 Lebensversicherern im Frühjahr gelten sie für die meisten Befragten weiterhin als größter Motor im Neugeschäft.