
Trekkingrad, Mountainbike, Lastenrad, mit oder ohne elektrische Unterstützung – wer sich ein Rad zulegen will, hat inzwischen eine enorme Auswahl. Nach dem Corona-Boom sind die Läger der Händler wieder prall gefüllt und die Preise sinken – aber auf hohem Niveau. Daher sollten teure Drahtesel auch gut versichert sein.
Im vergangenen Jahr mussten die Deutschen nach Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands etwa 300 Euro weniger für ein E-Bike ausgeben als noch 2023. Der durchschnittliche Verkaufspreis für ein Fahrrad mit elektrischer Antriebshilfe lag zuletzt bei 2650 Euro – ein teures und daher beliebtes Ziel für Langfinder. Laut aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) wurden 2023 rund 150.000 versicherte Fahrräder gestohlen, genau so viele wie im Jahr 2022.
Entschädigungsleistung pro Rad auf Rekordniveau
Eine andere Statistik des GDV lässt aber aufhorchen: Trotz in etwa gleich vieler Diebstahldelikte wie ein Jahr zuvor lag die Entschädigungsleistung der Versicherer 2023 bei 160 Millionen Euro. 2022 waren es noch 140 Millionen Euro. Der Schadendurchschnitt pro Jahr erreichte mit 1100 Euro einen neuen Höchststand, wie die Statistik des GDV zeigt. Der Trend, vor allem hochwertige Fahrräder zu stehlen, setzt sich also ungebrochen fort.
In einer Hausratversicherung sind Fahrräder nur gegen sogenannten Einbruchdiebstahl versichert. Das bedeutet, dass das Fahrrad aus der Wohnung, dem verschlossenen Keller oder aus einer verschlossenen Garage gestohlen worden sein muss. Der Versicherungsschutz gilt rund um die Uhr, also auch nachts. Auch Pedelecs mit einer Motorleistung von maximal 250 Watt sind mitversichert.
Wer sein Rad auch unterwegs absichern möchte, sollte prüfen, ob ein zusätzlicher Fahrraddiebstahlschutz in die Hausratversicherung integriert werden kann – oder sich gleich eine spezielle Fahrradversicherung zulegen. Sie bieten in der Regel mehr als eine Hausratversicherung, sind allerdings auch deutlich teurer und müssen pro Fahrrad abgeschlossen werden. Jahresbeiträge zwischen 72 und 220 Euro können für ein 1500-Euro-Rad anfallen, schätzen die Verbraucherzentralen.
Nicht nur Preise vergleichen, sondern auch Leistungen
Die Beitrags- und Leistungsunterschiede zwischen den Anbietern sind allerdings enorm. Daher lohnt sich ein Vergleich der einzelnen Anbieter – nicht nur hinsichtlich der Prämien, sondern auch der Leistungen, die an die persönlichen Gegebenheiten angepasst sein sollten, raten die Verbraucherzentralen: Sind Fahrten im Ausland mitversichert oder Sportrennen, Reparaturkosten oder Leistungen bei einem Unfall? Was gilt für Gepäck oder Zubehör? Gibt es eine Obergrenze für den Kaufpreis? Ist eine Selbstbeteiligung vorgesehen oder ein spezielles Fahrradschloss vorgeschrieben?